Lohnt sich der Umstieg auf das neue Model Raspberry Pi B+?
Wer den Raspberry Pi zum Basteln benutzt, der kommt mit den 700 MHz und 512 MByte Arbeitsspeicher ohne Probleme locker aus. Um Messwerte mitzuschreiben, ein paar Aktoren zu schalten oder per Kamera Bilder zu schießen, braucht man keinen Dual- oder Quadcore Prozessor und GBytes Speicher. Nach längerem wünschen sich RPi Anwender jetzt jedoch einen besseren Nachfolger. Zum Einsatz als Desktop oder Mediacenter ist die erste Generation des Raspberry Pi inzwischen etwas zu träge, dazu gibt es mittlerweile etliche Konkurrenten, wie z.B. den Banana Pi, welche mit genau den benötigten Leistungsmerkmalen aufwarten. Mit dem gerade veröffentlichen Raspberry Pi Model B+ werden die Wünsche nach einem performanteren Modell leider nicht erfüllt, dennoch gibt es einige Verbesserungen.
So bietet der RPi B+ nun endlich vier USB-Ports, sodass neben einer USB-Maus und Tastatur endlich auch direkt ein WiFi-Adapter und ein USB-Speicher an den Raspberry Pi angeschlossen werden kann. Zwecks der zwei zusätzlichen USB-Ports passt der Raspberry Pi Model B+ allerdings nicht mehr in ein altes Gehäuse.
Die geänderte Spannungsversorgung ist der wichtigste Baustein des Updates: Der Raspberry Pi wird über ein USB-Netzteil mit 5 Volt versorgt, die verbauten Komponenten benötigen jedoch zum Teil andere Spannungen. Für die Umwandlung sorgt ein Spannungsregler auf dem Board Raspberry Pi, auf dem alten Board leistete ein linearer Spannungsregler die Arbeit, der letztendlich aber nur wie ein verstellbarer Widerstand funktioniert. Die Linearregler sind übrigens der Grund warum der alte Raspberry Pi nur zwei USB-Ports beherbergen konnte. Das neue Modell arbeitet nun mit einem aktuellen Regler, sodass die vier USB-Ports unter Belastung nicht mehr zusammenbrechen. Dadurch ergeben sich nebenbei Vorteile bei der Audioausgabe des Raspberry Pi. Die 3,5mm-Buchse konnte aufgrund vieler Störgeräusche und starken Rauschens bisher nicht überzeugen, durch die Anpassung des Spannungsregler dürfte jetzt auch der Ton aus dem analogen Ausgang wesentlich besser sein.
Am Chipsatz des Model B+ hat sich gegenüber dem Vorgänger nichts geändert, daher können existierende Raspberry Pi Installation einfach übertragen werden. Es muss nur die Speicherkarte ausgetauscht werden da das Modell B+ nur noch einen Slot für eine Micro-SD-Karte besitzt. Eine Migration ist mit Win32Disk Imager ohne Probleme möglich. Der kleine Slot macht den Kartenwechsel ein wenig fummeliger, doch aufgrund der kleinen Karte dürfte sich der Slot nicht mehr ganz so einfach von der Platine abbrechen.
Am Preis ändert sich nicht viel, der RPi bleibt nach wie vor sehr günstig. Amazon und andere Händler verkaufen den Raspberry Pi B+ bereits für knapp 34 Euro.