XBMC für mehr Performance optimieren
Es zeigt sich, dass der Einsatz von XBMC auf dem Raspberry Pi unglaublich beliebt ist. Vor allem kommen häufig die Distributionen OpenELEC und RaspBMC zum Einsatz. Ich bin der Meinung, dass das Raspberry Pi vollkommen ausreichend als Multimedia-Station ist. Es wird zwar oft behauptet das XBMC auf dem Raspberry Pi sehr zäh ist, mit einigen Anpassungen kann die Geschwindigkeit aber deutlich verbessert werden. Hier meine Tips zum Tuning und zur Optimierung.
Scrapen am Computer
Der Scraper befüllt die Datenbank von XBMC mit Informationen zu vorhandenen Filmen, Serien und Videos. Das dauert, vor allem wenn größere Medienarchive vorhanden sind, am Raspberry sehr lange und frisst entsprechende Performance. Daher ist es ein großer Vorteil wenn man die Informationen (nfo Dateien) schon lokal am Computer mit „Ember“ oder „MediaElch“ erstellt hat und die Informationen nur auf den Raspberry Pi kopieren muss.
Installation auf einen USB-Stick.
Es bringt neben enormer Geschwindigkeit auch weitere Vorteile das XBMC System getrennt auf einen schnellen USB-Stick oder eine USB-Festplatte abzulegen und die SD-Karte im Raspberry Pi nur zum Booten zu verwenden. Dazu die SD-Karte in einen Windows PC einstecken und in der FAT32 Partition die ‚cmdline.txt‘ editieren. Hier muss „disk=/dev/mmcblk0p2“ zu „disk=/dev/sda1“ oder sda2 ändern, je nachdem, ob man noch andere USB Massenspeicher angeschlossen hat. Im OpenELEC WiKi gibt es eine sehr gute Anleitung hierzu.
Texture Cache Maintenance Utility
Dieses kleine Tool lädt Artwork im voraus in den Cache. Die Geschwindigkeit nach dem Caching ist wirklich erstaunlich, der Vorteil ist das der Cache nur einmalig nach dem Befüllen der Datenbank erstellt werden muss, Poster & Fanart werden ohne Verzögerung angezeigt. Im XBMC WiKi gibt es einige sehr gute Informationen zum Tool.
Ein sparsamer Skin
Es gibt nur wenige Skins die dem Raspberry Pi nur verschmerzbare Performance kosten. Am Besten sollte man den Standard Skin Confluence oder einen der Confluence Mods verwenden. Quartz ist sehr minimalisitsch und funktioniert ganz gut, generell ist es eine gute Idee auf das Einblenden von Logos und CD-Art zu verzichten.
Overclocking
Update: Tutorial zum Übertakten unter OpenELEC für den Raspberry Pi 2
Der Raspberry Pi sollte nur übertaktet werden das System auf einem USB Stick liegt und bei höherer Taktrate auch entsprechend gekühlt wird. Zusätzlich benötigt man ein passendes Netzteil mit 1,5A – 2A. Bei einigen Distirbutionen wie RasBMC kann das Overclocken über die GUI erledigt werden, bei OpenELEC ist hierzu Zugriff auf die „config.txt“ des RPi notwendig. Zum Editieren muss eine SSH Verbindung möglich sein. Für den Zugriff auf die Config.txt muss die /flash Partition gemountet werden, dort liegt dann die config.txt welche zb. mit nano editiert werden kann.
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mount /flash -o remount,rw cd /flash sudo nano config.txt |
Die Werte für das Overclocking sollten entsprechend der Vorgaben aus dieser Tabelle gesetzt werden, ohne Kühlung bitte nur auf „Modest“ gehen.
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# Overclock mode settings. # # arm_freq | core_freq | sdram_freq | over_voltage # # no overclocking : 700 | 250 | 400 | 0 # mode 'Modest' : 800 | 300 | 400 | 0 # mode 'Medium' : 900 | 333 | 450 | 2 # mode 'High' : 950 | 450 | 450 | 6 # mode 'Turbo' : 1000 | 500 | 500 | 6 |
Metainformationen extrahieren deaktivieren
Das Deaktivieren des automatischen extrahieren von Informationen aus Mediendateien unter „Optionen / Video“ ‚Metainformationen aus Mediendateien extrahieren“ bring zusätzlich einiges an Geschwindigkeit.
RSS Newsticker deaktivieren.
Der RSS Ticket kostet sehr viel Rechenleistung und sollte definitiv deaktiviert werden. Um ihn zu deaktivieren geht im Menu auf System -> Einstellungen -> Darstellung -> Skin und schaltet dort “RSS-Newsfeed aktivieren” aus.