Der Raspberry Pi ist wegen seinem geringen Stromverbrauch ein super Download-System, gerade für längere Downloads. In diesem Tutorial zeige ich euch wie ihr eurem Raspberry Pi als BitTorrent Client und somit als „always-on downloading machine“ verwendet.
Als erstes verbinden wir uns via SSH auf unseren Raspberry Pi und installieren dann den Transmission BitTorrent Client, alternativ könnt ihr auch den Deluge Client verwenden.
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sudo apt-get install transmission-daemon |
Um den Torrent Client einrichten zu können müssen wir ihn nach der Installation erst noch mal stoppen
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sudo service transmission-daemon stop |
Die Einstellungen des Torrent Clients nehmen wir in dessen Konfigurationsdatei vor
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sudo nano /etc/transmission-daemon/settings.json |
Innerhalb der Konfigurationsdatei müssen wir erst mal nur folgende Einstellungen anpassen, wer keine Anmeldung verwenden möchte setzt:
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"rpc-authentication-required": true, # ob eine Anmeldung notwendig ist, um auf die Weboberfläche zuzugreifen. "rpc-password": "MeinPasswort", # Passwort für die Anmeldung "rpc-username": "transmission", # Benutzer für die Anmeldung "rpc-whitelist": "192.168.178.*", # Hier könnt ihr die IP Adressen eintragen welche auf den Client zugreifen dürfen. Ich habe mein ganzes Heimnetz genommen, Wildcards werden akzeptiert |
Wer keine Anmeldung verwenden möchte setzt:
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"rpc-authentication-required": false, |
Gespeichert wird wie immer bei Nano mit STRG+X und dann mit Y bestätigen. Jetzt kann der Transmission Dienst wieder gestartet werden
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sudo service transmission-daemon start |
Jetzt könnt ihr durch Eingabe der IP-Adresse des Raspberry Pi über euren Browser auf den BitTorrent Client zugreifen:
- http://<Eure-IP-Adresse>:9091
- http://raspberrypi:9091
Wenn ihr die Torrents auf einer externe Festplatte speichern wollt müssen noch diese Schritte durchgeführt werden. Falls NTFS und HFS+ Medien eingebunden werden sollen müssen Treiber hierfür installiert werden.
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sudo apt-get -y install ntfs-3g hfsutils hfsprogs |
Wir legen nun einen neuen Ordner im Verzeichnis „/home/pi“ an. In diesen wird später das USB-Gerät gemountet. Ich nenne den Ordner „media“. Es dürfen keine Sonder und/oder Leerzeichen enthalten sein.
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sudo mkdir /home/pi/media/ sudo chmod a+rw /home/pi/media/ |
Bevor wir den Stick oder die Platte anschließen, schalten wir die Ausgabe des Systemlogs mit dem folgendem Kommando ein („-f“ bewirkt dass alle weiteren Meldungen ausgegeben werden, ohne „tail“ zu beenden):
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tail –f /var/log/messages |
Wenn wir nun ein USB-Medium anschließen werden passende Log Einträge dazu angezeigt z.B.:
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Jun 18 15:02:29 pi kernel: [ 3.015471] usb 1-1: New USB device found, idVendor=0c0b, idProduct=b136 Jun 28 16:11:51 pi kernel: [ 3.015476] usb 1-1: New USB device strings: Mfr=1, Product=2, SerialNumber=3 Jun 28 16:11:51 pi kernel: [ 3.015480] usb 1-1: Product: HDT725032VLAT80 Jun 28 16:11:51 pi kernel: [ 3.015483] usb 1-1: Manufacturer: TrekStor Jun 28 16:11:51 pi kernel: [ 3.015486] usb 1-1: SerialNumber: 00000000000F0FCDX Jun 28 16:11:51 pi kernel: [ 3.022622] Initializing USB Mass Storage driver... Jun 28 16:11:51 pi kernel: [ 3.022876] scsi3 : usb-storage 1-1:1.0 Jun 28 16:11:51 pi kernel: [ 3.023077] usbcore: registered new interface driver usb-storage Jun 28 16:11:51 pi kernel: [ 3.023081] USB Mass Storage support registered. Jun 28 16:11:51 pi kernel: [ 4.024345] scsi 3:0:0:0: Direct-Access TStore HDT780 1.05 PQ: 0 ANSI: 0 Jun 28 16:11:51 pi kernel: [ 4.025337] scsi 3:0:0:0: Attached scsi generic sg1 type 0 Jun 28 16:11:51 pi kernel: [ 4.034324] sd 3:0:0:0: [sda] 625142448 512-byte logical blocks Jun 28 16:11:51 pi kernel: [ 4.037312] sd 3:0:0:0: [sda] Write Protect is off Jun 28 16:11:51 pi kernel: [ 4.074354] sda: sda1 |
Die letzte Zeile „sda: sda1“ zeigt welchem Block Gerät das USB-Medium zugeordnet wurde. Diese Angabe benötigen wir später für das Einhängen des neuen Gerätes. Mit [Strg]-[C] kann tail beendet werden.
Nachdem wir nun den Namen des USB-Geräts kennen können wir den dieses mit folgendem Kommando einbinden. Dabei muss man je nach Dateisystem ein passendes Kommando verwenden. Sda1 durch den Namen des USB-Geräts und „/home/pi/media“ durch den erstellten Mountpoint ersetzten. Der Benutzer pi muss falls ein anderer Benutzer pi auf das Gerät zugreifen soll ersetzt werden.
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#FAT32 sudo mount -t vfat -o uid=pi,gid=pi /dev/sda1 /home/pi/media/ #NTFS sudo mount -t ntfs-3g -o uid=pi,gid=pi /dev/sda1 /home/pi/media/ #HFS+ sudo mount -t hfsplus -o force,rw,uid=pi,gid=pi /dev/sda1 /home/pi/media/ |
Soll das Gerät bei jedem Start automatisch eingebunden werden müssen wir die UUID auslesen. Dies können wir über folgendes Kommando mit eurem Namen (bei mir sda1) erledigen. Bei mir ist die UUID z.B. 2541-40CS
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sudo blkid /dev/sda1 |
Nun muss je nach Dateisystem einer der folgenden Befehle am Ende der Datei „/etc/fstab“ eintragen werden. Hierzu nutzen wir den Editor nano. Zum speichern drücken wir „STRG + X“, Y und anschließend Enter.
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sudo nano -Bw /etc/fstab #FAT32 UUID=2541-40CS /home/pi/media/ vfat defaults,auto,umask=000,users,rw 0 #NTFS UUID=2541-40CS /home/pi/media/ ntfs-3g defaults,auto,umask=000,users,rw 0 #NTFS UUID=2541-40CS /home/pi/media/ hfsplus defaults,auto,umask=000,users,rw 0 |
Jetzt könnt ihr im Web-Interface noch den Speicherort ändern, klickt hierzu auf den kleinen Schraubenschlüssel unten links und Tragt euer Verzeichnis ein
Happy Leeching.