Ein Erweiterungsboard zum Aufstecken für den GPIO-Anschluss des Mini-Computers heißt ab sofort HAT. Dank eines integrierten EEPROM-Chips lädt der Raspberry Pi die benötigten Treiber automatisch.
Die Raspberry Pi Foundation hat einen Standard für Erweiterungsboards / Aufsteckplatinen für das neue Modell Raspberry Pi B+ herausgegeben. In der Arduino-Welt werden diese Art von Erweiterungen „Shield“ und beim BeagleBoards „Cape“ genannt, beim Raspberry Pi heißen diese jetzt „Hardware Attached on Top“. Ein HAT hat einen EEPROM-Chip und wird so vom Raspberry Pi erkannt, due auf dem EEPROM gespeicherten Informationen sollen es ermöglichen automatisch Treiber für das HAT beim Systemstart zu laden. Die Spezifikation für RAspberry Pi HATs können auf GitHub eingesehen werden, diese definiert eine 65 mm × 56 mm große Platine mit abgerundeten Ecken und vier Löchern zur mechanischen Befestigung des HAT am Raspberry Pi. Eine Buchsenleiste stellt die Verbindung mit dem 40-poligen GPIO-Header des Raspberry Pi B+ her. Die bisherigen Modelle A und B des Raspberry Pi sind mit den HATs nicht kompatibel.
Eine pfiffige Idee ist das über I2C ansprechbare EEPROM auf den HATs, darin finden sich Informationen zum Hersteller, die Zuordnung der GPIO-Pins sowie eine Beschreibung der Hardware in Form eines „device trees“. Der Raspberry Pi kann damit beim Starten die notwendigen Treiber für den HAT automatisch laden. Das soll eine manuelle Konfiguration der aufgebrachten Geräte ersparen. Wie bei bereits vorhandenen Platinen üblich bleibt es den Entwicklern überlassen die GPIO-Steckerleiste für die Verwendung nach oben weiterzureichen. Für die notwendigen GPIO Steckverbinder hat die Raspberry Pi Foundation einen Rabatt für die bei einem britischen Zulieferer ausgehandelt. Der Begriff HAT darf nur für für konforme Platinen verwendet werden.